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2. Juli 2021

Sport | Television | Telecom

Wie schaust Du das Fussballspiel der Schweiz gegen Spanien?

 Wir haben schon einige Varianten ausprobiert an dieser EM. Zunächst etwas zögerlich auf dem Mobiltelefon. Man beschäftigt sich hauptsächlich mit etwas anderem und wirft nebenbei, wenn der Kommentator nach Spannung klingt, einen kurzen oder etwas längeren Blick auf den kleinen Bildschirm. Aber Fussball auf Mini-Format ist einfach nicht das Richtige, wenn das Spiel doch interessanter ist als erwartet. Dann muss ein richtiger Bildschirm her.

 

Das nächste Spiel – das erste der Schweiz, gegen Wales – haben wir dann übers Internet gestreamt. Zwei Bildschirme: Auf einem das Fussballspiel, auf dem anderen ein Game. Das hat gut funktioniert. Mit dem richtigen Kabelanschluss und dem besten Abo sind wir da auf der sicheren Seite. Das Bild hat nie gestockt, das Game lief normal, die Schweizer spielten ganz in Ordnung.

Und dann höre ich «Goal!» aus dem Nebenzimmer. Ich starre auf den Bildschirm. Da wird einfach weitergespielt. Nichts. Kein Goal. «Machst du einen Witz?», rufe ich. Eine müde Minute später – mindestens! – fällt dann das Goal auch bei mir. Kein Witz also. Der Mitbewohner schaut das Britische BBC während ich SRF auf dem Bildschirm habe.

 

Das Phänomen mit dem verspäteten Goal heisst «Latency» - Verzögerung. Live Sport erreicht uns grundsätzlich mit einer Verzögerung. In der Regel sind es zwanzig bis dreissig Sekunden. Gerade beim Streaming wollen die Sender einen Puffer an Zeit haben, damit das Bild und der Ton auch dann noch gut sind, wenn die Leistung der Übertragung leicht schwankt. Ausserdem legen die verschiedenen Sender ihre eigenen Grafiken über die Bilder, die sie vom Übertragungsort erhalten, das dauert, und die Verzögerung hängt auch von den genutzten Technologien ab, haben wir uns erklären lassen. Ich nehme an, London ist etwas moderner ausgestattet als der Leutschenbach, ansonsten kann ich mir auch nicht erklären, warum die Bilder so viel schneller von London als von Zürich im Baselbiet angekommen sind. Wir schauen also neu zusammen Fussball. Und zwar Schweizer Fernsehen, denn wir wollen den Nachbarn ja nicht die Spannung nehmen, indem wir vor ihnen in Jubelschreie und Freudentaumel ausbrechen. So wie das an diesem unglaublich Super Monday der Fall war.

 

Wir haben uns noch nicht ganz von den ganzen Emotionen erholt. Jetzt geht es weiter. Am Freitag kommt das Spiel gegen Spanien. Wir wagen zu hoffen. Wo schauen wir das Spiel? Wir setzen am Freitag auf Public Screening. Denn eines haben wir ja gelernt: Gemeinsam jubeln ist einfach schöner. Und für alle Pessimisten: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Daran denken wir schon gar nicht. Und wo schaust Du das Spiel vom Freitag?

 

Falls du nach St.Petersburg reist, wünschen wir dir ein genauso spannendes Spiel wie das gegen Les Bleus. Komm happy und gesund zurück.